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a punto - Geschichten, Gedanken und Erfahrungen aus der kulinarischen Welt!

Das neue Buch „a punto“ von Claudio Del Principe, erschienen im AT Verlag, ist weniger ein Kochbuch, wie seine vorherigen Bücher, als mehr eine Zusammenführung philosophischer Gedanken aus gastronomischer Sicht.

Hier hat er seine Erfahrungen, Geschichten und Gedanken zum Thema

 „Gutes Essen“ Auf den Punkt gebracht!


a punto“ von Claudio Del Principe

Mit jedem Kochbuch das er geschrieben hat und der damit verbundenen Recherchen hat er seine Kenntnisse über Zutaten und Zubereitung vertieft. Aber auch über Herkunft, Kultur und Tradition. Einem Rezept misst man eine ganz andere Bedeutung zu, wenn man erfährt aus welchem Grund, aus welchen Lebensumständen es entstanden ist. Wenn sich einem der Sinn erschließt, eröffnet sich auch eine tiefe Sinnlichkeit, so Claudio Del Principe in seinem Buch.


Mit jedem Gericht, das man immer wieder gleich kocht wächst auch die Erfahrung über Geschmack und Konsistenz und es fällt immer leichter ein Gericht noch besser, raffinierter und eleganter zu kochen.


Besondere Aufmerksamkeit schenkt er in seinem Buch dem Thema italienische Küche. Wir alle leben die italienische Küche. Wer nicht? Sie ist unbestritten eine der beliebtesten Küchen der Welt. Aber gibt es sie überhaupt? Oder lieben wir nur das Klischee, dass wir für Italienisch halten?


Pizza, Pasta, Amore und Tralala......


Kann es denn überhaupt eine einheitliche Länderküche geben, wenn doch alle Regionen in Italien so grundverschieden sind?

Im Norden dominiert die Milchwirtschaft mit Kühen, daraus resultiert eine überwiegende Verarbeitung von Kuhmilch und Kuhmilchkäse, Butter und Sahne.

Im Süden hingegen überwiegt die Schafzucht. Es dominiert der Schafskäse, wie Pecorino statt Parmesan und es wird viel weniger Butter und Sahne verwendet, an deren Stelle seit Jahrhunderten regionales Olivenöl steht.


Im Norden wird Weichweizen angebaut, deshalb wird Pasta aus Weichweizenmehl und Eiern hergestellt. Und die Brote sind tendenziell heller, leichter und weniger sättigend.

In trockenen und heißen Süden hingegen gedeihen Hartweizen besonders gut, deshalb besteht die süditalienische Pasta vorwiegend aus Hartweizenmehl und Wasser. Die Brote sind proteinreicher, dunkler, sättigender. Auch weil viel mehr alte, weniger hochgezüchtete Weizensorten wie Dinkel und Emmer als Vollkornmehl verwendet werden.

Der Norden mag Zwiebeln, der Süden Knoblauch. Der Norden mag Schweinefleisch, der Süden Lammfleisch. Wie kommt es also, dass es trotzdem so etwas wie „die italienische Küche“ gibt?


Was also macht die italienische Küche zur nationalen Einheit, was ist ihre Identität?

Es ist der Konsens. Es ist die Einigung darüber, was als kulinarische Gesamtheit aus diesem Land kommt. Was sich in dieser immensen Goldgrube des guten Geschmacks alles befindet. Land und Leute sind sich jedenfalls einig, dass sie oft uneins sind, wenn es um italienisches Essen geht. Und ja nicht nur dar. Auch politisch. Italien das Land der Gegensätze. Man muss sich nur die Einnahmen im Jahrestaktwechseln der Regierung anschauen und zu sehen wie schwer es den Menschen in Italien fällt an einem gemeinsamen Strang zu ziehen.

Und doch, sobald sie ein Bild nach außen abgeben, sind sie alle unisono das gleiche Lied. Nirgends wird besser gegessen als in Italien!!!

Wiege der mediterranen Diät, der Slow-Food- Bewegung, der authentischen

Nonna- Küche und der cucina povera.


Das verbindet, das verkauft sich gut und das kommt im Ausland gut an.

Darum haben nicht Italiener ein besonders positives Bild von Italien. Für sie gibt es eben sehr wohl die typische italienische Küche. Halt einfach in simplem Muster. Aber so werden im Grunde ja auch andere Nationen gesehen. In Spanien essen sie Paella, in Deutschland Sauerkraut, in der Schweiz Käse und in Österreich Schnitzel. Diese Stereotypisierung passt nicht allen. Die einen nutzen sie, die anderen bekämpfen sie.

Doch nicht nur kulinarische Identitäten beschäftigen ihn in seinem Buch. Weitere Themen sind die Gastronomie und die Gesellschaft, Kochnotizen und Küchenfragen, hier nimmt er Stellung zu den 50 meist gestellten Fragen, wie:

Warum darf man Pasta nicht kalt abschrecken?

Wie viel Salz braucht es um Pasta zu kochen?

Darf man wirklich keinen Cappuccino nach 11:00 Uhr trinken? Welches Mail kann ich verwenden um Gluten freie Pasta herzustellen?

Welches ist der perfekte Pizzateig?

Hast du ein Rezept für Pinsa?

Warum darf man eigentlich keine Pizza Hawaii essen?

Was kochst du, wenn du keine Zeit hast?

Diese und viele weitere Fragen beantwortet er mit viel Humor immer im Bewusstsein für seine Liebe zur italienischen Küche und Kultur.


Die schöne Aufmachung des Einband mit vielen tollen Fotos seiner Gerichte und der Inszenierung seiner selbst sind sehr ansprechend und hochwertig.

Unterhaltsam und beeindruckend bringt er gutes Essen auf den Punkt!


5 von 5 Sternen

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